Am 9. September 2006 hatte Lorenz Karall die einmalige Möglichkeit gegen Garry Kasparov, Weltmeister von 1985-2000, eine Simultanpartie zu spielen.
Garry gab diese Simultanveranstaltung in Pasching auf 30 Brettern. Lorenz hat sich als Sieger eines Blitzturniers in Ansfelden mit knapp 100 Teilnehmern dafür qualifiziert. Der Zweitplatzierte durfte gegen GM Kortschnoi zu einer Partie antreten.
Beide Spieler folgten lange bekannten Vorbildern eines Abspiels des abgelehnten Damengambits (Anti-Meraner Variante). Einen direkten Mattangriff mittels Läufer-Dame Batterie parierte Lorenz mit einem möglicherweise zu passiven Springerrückzug. In der Folge wurde die weiße Dame von Läufer und Bauern, um den Preis einiger Schwächen in der Königsstellung, gejagt. Nach und nach verbesserte Garry daraufhin die Aufstellung seiner Figuren und richtete sie mit großer Wirkung gegen die geschwächte schwarze Königsstellung, wodurch Lorenz mehr und mehr unter Druck geriet. In einer optisch besseren Stellung, die auf den ersten Blick nichts Böses ahnen lässt schlägt das „Biest aus Baku“, wie Garry aufgrund seines angriffslustigen Schachstils auch bezeichnet wird, gnadenlos zu. Er opfert seinen weißfeldrigen Läufer und bricht die Königstellung von Lorenz endgültig auf. Der Computer zeigt uns ein Matt in 11 Zügen an. Seht selbst, ob ihr die Abspiele findet. Lorenz wollte sich den Rest nicht mehr zeigen lassen und gab die Partie auf.